Hochbau

Heissbemessung

Sichere und nachhaltige Tragwerke

Die Bemessung im Brandfall («Heissbemessung») ist ein interdisziplinäres Thema der Ingenieurmethoden in der Tragwerksplanung und im Brandschutz. Durch den Einsatz selbst entwickelter numerischer Berechnungsmodelle aus neuesten Erkenntnissen der Forschung und Wissenschaft werden das oftmals gutmütige Gesamttragverhalten von Tragwerken sowie die damit verbundenen Reserven durch Zusammenwirkung verschiedener Mechanismen ausgenutzt. Diese können bei vereinfachten Bemessungsverfahren, analytischen Methoden oder Nachweisen an Einzelbauteilen üblicherweise nicht genutzt werden. Zudem gelten für die primär auf Einzelbauteile ausgerichteten vereinfachten Verfahren Beschränkungen auf bestimmte Randbedingungen und Anwendungsfälle, die in der Praxis oftmals nicht eingehalten werden. Der Einsatz numerischer Berechnungsmodelle weist den grossen Vorteil auf, dass diese die Erfassung aller Randbedingungen und physikalischen Phänomene wie thermische Dehnungen und Zwangskräfte ermöglichen und damit universell einsetzbar sind.

Die Methode ist attraktiv zur Optimierung von Brandschutzmassnahmen bei Stahl-, Stahlbeton-, Holz- und Verbundkonstruktionen bis hin zum kompletten Verzicht beispielsweise auf kosten- und wartungsintensive Brandschutzanstriche.

Neben dem unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen wird auch die Flexibilität für Ein- und Umbauten gesteigert. Nicht zuletzt ergibt sich ein Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie eine klare Systemtrennung im Hinblick auf immer mehr an Bedeutung gewinnende Recycling- und Re-Use-Konzepte.

Das volle Potenzial der Heissbemessung entfaltet sich, wenn die Bemessung im Brandfall mit weiteren Ingenieurmethoden aus dem Brandschutz wie z.B. einer Naturbrandsimulation kombiniert wird.

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